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ORGANISATIONEN MIT SCHWERKRAFT
Ein System bei dem die einzelnen
Elemente nicht nur metaphorisch - wie in
der "seriösen"Kunst so üblich - aufeinander
verweisen , sondern ganz kon-
kret - mit Hilfe der Schwerkraft - mobil zusammenhängen oder
seriell mitei-
nander verkettet,verklammert,gereiht,vernetzt sind.In derGalerie
Am Abend
(Inh.Vera Ziegler) wurden Modelle dieser Organisationen 1964 ersdtmals
ausgestellt u.die Besucher dabei aufgefordert die einzelnen Teile
durch um-
hängenm, umordnen , reduzieren, erweitern usw. in immer neue
ZUSAM-
MENHÄNGE zu bringen.Anhand des "KLUMPENKATALOGS"
konnte
sich jeder seine gewünschten Einzelteile aussuchen und in beliebiger
Anzahl
später individuell zu immer neuen Strukturen verknüpfen.Der
Erfolg hielt sich
sehr in Grenzen.Denn das Publikum wünscht sich keine Kunst,die
die
eigenen Phantasien herausfordert, sondern eine Kunst,die fix und
ferig wie eine
Trophäe platt an die Wand zu nageln wäre.
Lucie
Schauer schrieb z.B. damals in der WELT am 2.6.1964....."
Großeinkäufe tätigt Michael Badura,aus denen er
dann seine Organisationen
mit Schwerkraft" flicht.Meistens hält eine Röhre
die locker gewellten Drähte. Sie
laufen quer wie bei einer ondolierten Rechenmaschine.Dazwischen
hängen
große Klunker aus Zementmasse , rot, schwarz , silber oder
naturbelassen. Diese
Drahtwandteppiche wirken lustig..."
D.Neumeister
schrieb im Spandauer Volksblatt vom 5.6.1964..."tut sich
der Neo-Dadaismus bei uns etwa schwer . Die deutsche Variante der
Pop-Art
wird es in puncto Volkstümlichkeit vermutlich nicht sehr weit
bringen...es ent- stehen
freischwebende Netzwerke,metallene Strickleitern,an denen sich der
Blick hochhangeln kann.Farbige Gipsklunker,fremdartigen Früchten
gleich,bau-
meln im Gestänge und regen den Betrachter an ihnen frei nach
Ringelnatz "einen ganz
kleinen Stips" zu geben..."
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